Test: D/A-Wandler/Vorstufe Abbingdon Music Research DP777
dass man diesen Wandler in Natura ge-
sehen haben muss, um seine optischen
Vorzüge zu schätzen.
Und eines werden Sie im Verlauf die-
ses
Artikels
sehen:
Das
Londoner
Unternehmen sucht und findet stets
Lösungen und andere Wege, um ein
Maximum an Musikalität bei gleich-
zeitiger Neutralität zu erreichen. Na-
türlich erkennt man durch die bereits
erwähnten
kleinen
Fenster
etliche
Röhren, doch gerade auf dem Digital-
sektor holen die Entwickler Tricks aus
dem Ärmel, die ich so noch nie gese-
hen habe. Das geht mit folgenden An-
sätzen los:
Zwei
W ege
Ganz grob gesagt gibt es zwei Haupt-
anwendungen für D/A-Wandler heut-
zutage. Die eine setzen DACs ein, um
den Klang des bereits vorhandenen
So macht man das: Der heute sehr angesagte XMOS-
Chip nimmt asynchron die USB-Daten entgegen
CD-Players
aufzufrischen
oder
ei-
nen CD-Transport zu betreiben, und
die andere, stetig wachsende Grup-
pe möchte Musikdateien von einem
Computer möglichst hochwertig wie-
dergeben. AMR hat für beide ein Herz
und zieht einen ziemlich konsequenten
Stiefel durch. Die Engländer verwen-
den hier eine „Gemini Digital Engi-
ne“ getaufte Technik, die dafür sorgt,
dass sowohl die CD-Hörer als auch
die Computer-Audio- und Streaming-
Fans auf ihre Kosten kommen. Wie das
gemeint ist, sag ich gern: Es gibt gleich
zwei DACs im DP777. Der eine ist auf
Redbook-Daten spezialisiert, der an-
dere kümmert sich um HiRes-Signale.
Der Wandler entscheidet automatisch,
welchen DAC er einsetzt. 44,1 und
48 kHz gehen in den Redbook-, alles
ab 88,2 kHz wandert in den 32-Bit-
HiRes-Umsetzer von Wolffson - wenn
man das möchte. Standardmäßig lädt
der DP777 eine für die vorherrschende
Situation sinnvolle Einstellung, wählt
also die Optionen wie Upsampling und
Digitalfilter absolut selbstständig so
aus, dass das in Augen der Entwickler
bestmögliche
Klangerlebnis gewähr-
leistet ist. Upsampling ist jeweils deak-
tiviert, was sich mit den Erfahrungen
deckt, die ich damit gemacht habe.
Selten hat diese Art der Signalverar-
beitung dafür gesorgt, klanglich weiter
nach vorn zu kommen. Ausnahmen
gibt‘s da natürlich. Diese Automatik
kann der Experimentierfreudige deak-
tivieren, um beispielsweise mit seinem
CD-Transport und unterschiedlichen
Samplingfrequenzen
experimentie-
ren zu können. Weitere Eingriffe in
den Klang nimmt man später durch
das Auswählen verschiedener Digital-
filter vor. Insgesamt stehen vier Filter
zur Auswahl, wobei eines davon, das
Apodizing-Filter, den Redbook-Ab-
tastraten vorbehalten ist. Über deren
klangliche Wirkung werde ich mich
noch auslassen.
Am Gerät selbst hat man also jede
Menge Spielraum für Experimente, die
Inbetriebnahme für Computeraudio-
phile selbst gestaltet sich erfreulich un-
kompliziert. Windows-Benutzer müs-
sen zwar Treiber installieren, die von
der AMR-Homepage herunterzuladen
sind, doch das ist eine einmalig zu erle-
digende Handling, die in ein paar Mi-
nuten erledigt ist.Es handelt sich hier-
bei weniger um die typischen „Mach
Windows fit für USB Class 2“-Treiber
sondern um
richtige
ASIO-Treiber,
die das dekodierte Musikmaterial am
Windows-Kernel
vorbeiführen
und
bitperfekte,
latenzarme
Tonausgabe
unter dem Microsoft-Betriebssystem
ermöglichen. Um solche Dinge sche-
ren sich Apple-Benutzer ja traditions-
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